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3 Menschen, 52 Monologe


Lust, was zu drehen, eine gute Idee, die sich schnell verbreiten kann, aber wenig Geld? Drei Aktive haben eine freche kleine Idee ins Netz gestellt – die für sich selbst wirbt.


Ein Demoband ist ja eine feine Sache, aber doch eher statisch – und wenn es fertig und verschickt ist? Dann ist es bald vorbei mit dem Aufmerksamkeitsschub. Einen eigenen Film drehen? Das kann man machen, das hat der Regisseur, um den es hier auch geht, Marc Schaumburg, auch schon gemacht. Der kam sogar kurz ins Kino („Klein statt Helden“), aber mit Low Budget ist es halt auch nicht so einfach ein Ergebnis zu produzieren, dass es mit den Konkurrenten an der Kasse und in der Kritik aufnehmen kann. Wie schafft man es, regelmäßig ins Blickfeld zu rücken, ohne aufdringlich zu sein? Zumal in einer Situation, in der die Mobilität und das Zeitfenster arg begrenzt sind … denn Svenja Ingwersen ist gerade schwanger, was die Spielfreude nicht im geringsten hemmt…


Das Paar hatte eine bestechende Idee, ein befreundeter

Schauspieler macht mit: Jede Woche einen Monolog drehen, einen aus weiblicher Perspektive, einen aus männlicher zu jeweils dem gleichen Thema: „Streiten“, „Grenzen“, „Erotik“, „Karneval“ oder auch ganz witzig „Warzen“. Kleiner technischer Aufwand, große Chance, etwas Neues zu zeigen. Jede Episode steht auf der Präsentationshomepage
www.52monologe.de für sich, man kann an jeder Stelle einsteigen. Die Selbstvermarktung ist sehr dezent, etwas arg prominent dagegen inzwischen die Werbetrailer vor und nach jeder Szene. Immerhin, was auch immer für weitere Jobs daraus folgen, man kann offenbar sogar schon Geld damit verdienenen.Auch wenn das sicher nicht der wichtigste Antrieb

für diese charmante kleine Idee war...


(Ca:st Magazin, Ausgabe 02/2011)